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 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum

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Eirinn O'Sullivan

Eirinn O'Sullivan


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BeitragThema: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum EmptyMo Mai 28, 2012 1:24 pm

Das Straßenfest, welches heute unter dem Thema „Blutmond“ Stand, war bereits seit Mitternacht in vollem Gange. Natürlich war es lächerlich, dass die Leute in einer angeblich seit dem tiefsten Mittelalter vampirverseuchten Stadt wie Avamont den Blutmond feierten, immerhin hatte der so gut wie gar nichts mit Vampiren zu tun, es sei denn man Zog den Krieg zwischen ihnen und den Lykanern in Betracht, doch davon war in Avamonts Schriften nie die Rede gewesen. Den Leuten um sie herum das Fest allerdings dadurch zu vermiesen ihre alte Tradition zu druchleuchten und ihnen das ziemlich große Missverständnis zu erklären machte sie sich nicht, denn dafür war es viel zu aufregend. Nur mit der größten Mühe hatte sie ihren Vater überreden können sie das Fest besuchen zu lassen und selbst das nur weil er Eddi mitgeschickt hatte – am liebsten hätte er sie wohl an ihn gefesselt, damit sie ihm nicht weglaufen konnte, doch sie glaubte nicht, dass es einen großen Unterschied in ihrer Sicherheit machte, ob Eddi bei ihr war oder nicht. Ihr Vater hatte es wohl ähnlich empfunden und Abbie gebeten ein Auge auf sie zu haben, denn nicht selten trieben sich vor allem auf diesen Straßenfesten diese miesen Blutsauger herum, den Trubel und das Gedränge nutzend, um sich ihre Beute zu beschaffen. Aufgeregt bahnte sie sich einen Weg durch die Menge vom Weinstand zurück zur Tanzfläche, Eddi stets an der Hand hinter sich herziehend. Sie genoss das Fest in vollen Zügen und so seltsam, wie es ihr am Anfang vorgekommen war, so wunderschön fand sie es inzwischen. Hoch über ihnen auf der Kirchturmspitze hing ein rot leuchtender Mond, den man extra dort hinaufgeschleppt hatte und er die ganze Szene nun in ein leichtes blutrotes Licht tauchte. Mitten auf dem Platz war eine Holzbühne aufgebaut, auf der eine große edel aussehende Puppe aus Stroh aufgebaut war, die – wie man ihr erklärt hatte – im Morgengrauen angezündet wurde, so dass sie wie ein Vampir in Flammen stand. Um sie herum hatte sich eine Art Band postiert, die tiefe Hörner bliesen, rhythmisch trommelten und eine schaurige Musik erzeugten, die nahezu überirdisch schaurig und zugleich faszinierend war, dazu gaben alle Tanzenden, die den Platz um die Bühne besiedelten stetige johlende und zugleich melodische Rufe von sich, während sie seltsame tranceartige Tänze tanzten, sich aneinander rieben und die Hände in den Himmel streckten. Das alles war absolut faszinierend, mitreißend und aufregend, dass ihr Herz nun schon seit Stunden Adrenalin durch ihren Körper pumpte. „Eddi, komm schon tanz mit mir! Das ist doch wirklich nicht schwer, es ist immer wieder dasselbe!“ Ihre Stimme klang laut über den Gesang der Menge und der Sängerin auf dem Podest hinweg, die eine so unnatürlich schöne Stimme hatte, dass es ihr erneut einen Schauder über den Rücken jagte. Eines musste man den Leuten hier in Avamont lassen: sie wussten wie man feiert!
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Edward McKilligan

Edward McKilligan


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum EmptyDi Mai 29, 2012 2:39 pm

Die dunklen, bedrohlich klingenden Töne der Blashörner dröhnten laut und schwungvoll über den riesigen Platz neben der Kirche. Trinkende und feiernde, tanzende, lachende und schwankende Leute - wohin man sah, sie alle bei bester Laune. Warum noch gleich hatte er sich auf das Fest mitschleifen lassen? Ach ja, genau, er wurde vom Professor dazu beauftragt, auf dessen Tochter Eirinn aufzupassen ... Eddi war im Grunde kein Freund von solchen großen Veranstaltungen wie es das Straßenfest in Avamont war und doch hatte er sich natürlich nicht gegen die Worte seines Vorgesetzten aufgelehnt, obwohl Personenschutz nicht unter den Aufgaben in seinem Vertrag gestanden hatten. Moment mal, welcher Vertrag? Ächzend ließ sich der Assistent und Lehrling sich von der Brünetten an der Hand durch die Masse schleifen. Man sah, dass die Tochter des Professors schlicht und ergreifend begeistert war und eigentlich konnte man es ihr nicht verübeln. Wenn die Bewohner von Avamont feierten, dann feierten sie auch so, wie es sich gehörte. Musik, Tanz, Getränke, gute Laune. Alles gut und schön, wenn man sich daran auch erfreuen konnte. Nicht nur, dass Edward ohnehin nicht all zu begeistert von großen Menschenansammlungen war, nein, der Professor hatte ihn auch noch einmal deutlichst darauf hingewiesen, dass er Eirinn gefälligst unter keinen Umständen auch nur für die winzigste Sekunde aus den Augen lassen durfte. Was geschehen würde, wenn er die Tochter von Lawrence in diesem Getümmel verlieren würde, wollte er sich gar nicht erst vorstellen, also konzentrierte er sich höchst darauf, die Hand der jungen Frau stets umklammert zu halten. Was für seinen Typ eine äußerst ungewohnte und schon fast peinliche Situation war. Ein fast schon erleichtertes Seufzen entfuhr dem Blondschopf, als sie nach der ganzen Rennerei endlich einmal zum Stehen kamen, doch die Ruhe sollte nicht lange wehren. Eirinn wollte tanzen. Mit ihm! Ohweia ... Missmutig verzog sich die Miene des Assistenten des Professors und er wollte sich im ersten Augenblick zurück ziehen. „D-Denkst du, dass ist eine gute ... Idee? Also, ich... ich weiß nicht, Eirinn.“ Er musterte das Gesicht von Eir, zweifelte sichtlich an ihrem Vorhaben. Selbst wenn es nicht schwer war - ein Eddi konnte nicht tanzen! Doch da es sich hier um die Tochter des Professors handelte, die ihr erstes richtiges Blutmondfest zu feiern schien ... Er wog den Kopf, haderte mit sich selbst und gab dann letzten Endes nach:„Mhm, na-nagut?“ Da war er jetzt aber mal wirklich gespannt ...
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Damien Rage

Damien Rage


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum EmptyDi Mai 29, 2012 10:27 pm

Aus dem sicheren Schatten eines der Zelte heraus hatte Damien das rege Treiben auf dem Hauptplatz erst einmal nur aus der Ferne begutachtet, war dann jedoch recht schnell zu dem Schluss gekommen, dass dieses Straßenfest ein Mal mehr genau nach seinem Geschmack war. Das war kaum verwunderlich, wenn man den vermeintlich Zwanzigjährigen nur gut genug kannte. Damien liebte nämlich jegliche Art von Veranstaltungen, auf denen nur genug getrunken wurde. Natürlich musste auch Musik vorhanden sein und die Luft musste ein erschlagenden Hauch von Heiterkeit mit sich tragen, denn sonst machte das Ganze ja keinen Spaß. Sein Blick folgte einer vollbusigen, jungen Frau, die geradewegs an ihn vorbei schlenderte. Oh ja, wahrscheinlich gab es hier auch genügend bereitwillige Opfer ... Die Lippen des Schwarzhaarigen verzogen sich zu einem abfälligen Grinsen, welches die Spitzen seiner Fänge entblößte. Dann lasst den Spaß beginnen, hm? Mit einer geschmeidigen Bewegung trat er aus der dunklen Ecke heraus, schlenderte nun den Platz entlang, hielt seine Augen überwiegend auf die anwesenden Frauen. Es war doch fast schon tragisch, dass sie absolut nichts von seiner Anwesenheit wussten. Von ihrer Anwesenheit. Der Blick Damiens zog nach links, als würde er jemanden in der Masse der Menschen suchen. Tatsächlich hielt er flüchtig Ausschau nach Mimi, welche ihn mit auf dieses Straßenfest begleitet hatte, aber er fand sie nicht, weshalb er damit rechnete, dass sie sich schon aus dem Staub gemacht hatte. Ein unerwarteter Stoß von hinten ließ den Vampir nach vorne taumeln. Mit einem Ruck riss er sich herum, um sehen wer oder was das gewesen war. Er knurrte leise, als er in die matten Augen eines Besoffenen starrte. Scheinbar hatte dieser so eben das Gleichgewicht verloren. Nun hob der die Hand, als wolle er sich an Damien festhalten. „Verschwinde!“, bläffte er den Alten jedoch nur an und stieß ihm gegen die Schultern, sodass er nach hinten taumelte. Kurz darauf erbrach sich der Betrunkene über seine eigene Schuhe. Der körperlich junge Mann zog die Nase kraus und wandte sich ab. Solch widerwärtige, niederen Kreaturen waren ihm lästig. Dass sie sich auch immer ausgerechnet ihn aussuchen mussten. Während er scharf die Nachtluft einsog, wanderte er weiter um die Feuerstelle herum, ließ den Blick seiner hellen Augen wieder durch die Gegend wandern. Genug Auswahl hatte er auf jeden Fall, dafür fiel die Entscheidung umso schwerer.
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Ray Natanael Ferrer

Ray Natanael Ferrer


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum EmptyMi Mai 30, 2012 1:05 am

Mit einem lauten Poltern wurde der beinahe schon riesigen Bierkrug vor den Augen des Vampirjägers abgestellt. Die goldene Flüssigkeit schwappte in beachtlich großer Menge über den Rand hinaus und verteilte sich damit großzügig über den länglichen Tisch, dessen poröses Holz das Bier in Sekunden aufzusaugen schien. Ray hob seinen Blick unter den Strähnen, die ihm wirr in das Gesicht fielen, und richtete ihn auf die beleibte Frau, die ihm soeben das Getränk vor die Nase geknallt hatte. „Na aaaber, Molly, Lieb-H-stes...“, lallte er mit verzogenem Grinsen vor sich hin. Die Frau des Wirts zog lediglich die Nase kraus und erklärte ihm, dass er für heute bei ihnen wohl genug getrunken hatte. Mühsam hob Ray die rechte Hand und fuchtelte mit den Fingern. „Das, Molly, l-lass nur ... meine So-ho-rge sein, hm?“ Kopfschüttelnd verzog sie sich und Natan legte die Hand mit festen Griff um den Humpen, um ihn schwankend anzuheben, zum Mund zu führen und ihn mit einigen hastigen und dafür weniger genießerischen Schlücken zu leeren. Er seufzte erleichtert auf, als er ihn wieder sinken ließ. Mit der anderen Hand griff er neben sich, um seinen Hut, den er auf der Bank zwischen sich und seinem Nebenmann abgelegt hatte, zu greifen und ihn sich fest auf den Kopf zu drücken. Der träge Blick seiner rotbraunen Augen glitt zum Feuer, dann hinüber zu einer Gruppe von lachenden Männern, die um eine einzelne Frau herum standen. Wie die Geier. Für einen Augenblick legte der Vampirjäger den Kopf in den Nacken, stieß daraufhin die überschüssige Luft in seinem Magen geräuschvoll aus und wandte sich dann wieder dem bunten Treiben zu. Unter den Vampirjägern war es nur zu gut bekannt, dass sich unter solchen Veranstaltungen gerne mal der ein oder anderer der lästigen Blutsauger mischte und das war eigentlich auch der Grund, weshalb sich Ray ebenfalls zu dem Straßenfest begeben hatte. Und vielleicht auch, weil es Bier und eine Menge hübsch anzusehender Damen gab ... Dennoch: Er musste sich überwiegend auf seine Arbeit konzentrieren, natürlich ... Mit einem Ruck erhob er sich von der Bank, die sich mit der Wucht wahrscheinlich hätte mitreißen lassen, wenn er denn alleine auf ihr gesessen hätte. Kurz richtete sich der Mann mit einem Nicken an seinen Nebenmann, der ihn etwas verwundert - wohl wegen des plötzlichen Aufbruchs des Vampirjägers - anblickte. Als er einen Schritt zur Seite machte, um aus der Lücke zwischen Bank und Tisch heraus zu treten, bemerkte er, wie sich die Welt verzerrte und zu drehen begann. Mühsam versuchte er sich, als sich aus der Rille herausgequetscht hatte, auf den Beinen zu halten. Hui ... Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Wie es aussah hatte er schon gut viel Prozent intus und nun fühlte es sich mit einem Schlag auch so an, als hätte er soeben sein gefühlt 20. Bier gekippt. Ray atmete durch. In letzter Zeit vertrug sein Körper kaum noch etwas alkoholisches, was den Vampirjäger schon beinahe in Panik versetzte, denn es war ungewöhnlich, da er früher hatte ohne Bedenken saufen können wie ein Loch. Heute schien sein Körper Alkohol viel schneller aufzunehmen. Was das bedeuten konnte wusste er leider nur zu gut. Professor Cappner hatte ihm damals erklärt, dass es unter Umständen passieren konnte, dass die Merkmale sich mit der Zeit mehr ausprägen würden ... Daran verschwendete er jedoch nun keinen weiteren Gedanken. Viel zu sehr war der Mann damit beschäftigt sein Gleichgewicht zu halten. Doch schon der nächsten Schritt brachte ihn so sehr ins Schwanken, dass er plump wie ein Kartoffelsack zusammen sackte und dumpf auf den mit Gras bewachsenen Boden aufschlug. „Ver-dammt!“ Ferrer stöhnte leise, drückte sich den Hut fester auf den Kopf und rollte sich mit einer eher ungraziösen Bewegung, indem er die Beine zuerst überkreuzte und sich dann mit dem restlichen Körper herum drehte, auf den Bauch. „Hmf-näää ... Geht scho' ...“, raunte er, als tatsächlich jemand aus der Masse hervor trat und ihm helfen wollte. Wer nicht will, der hat schon, schien sich der Mann zu denken und verzog sich nach Rays Abfuhr auch gleich wieder. Mit den Armen stützte er sich nun vom Boden ab, während er die Knie anzog und sich nur langsam aufbäumte. Als er schon fast wieder stand, übermannte ihn erneut eine Welle des Schwindels, sodass er sich nach vorne beugen und eine Hand gegen den Erdboden pressen musste. Kurz hob Natan seinen Blick, um die aktuelle Situation abzuchecken. Zum Glück war Abbigael nicht in der Nähe, oder irgendein anderer Vampirjäger den er näher kannte ... Nach einigen weiteren Anläufen stand der Dunkelhaarige endlich wieder wackelig auf den Beinen, machte sich auch sogleich daran, sich zum nächsten Stand zu schleppen. Verdammt, er wusste einfach nicht, ob er diese Straßenfests lieben oder hassen sollte.
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Megan Worth

Megan Worth


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum EmptyMi Mai 30, 2012 9:51 am

Ausgelassen kichernd schob sie sich ihre Hörner zu Recht, eher eine Art wirklich kleines Geweih, welche einige Frauen und Mädchen auf dem Fest trugen, wodurch sie sich als menschliche Beute kennzeichneten, symbolisch für all die Frauen, die den Vampiren zum Opfer gefallen waren. Sie hatte sicher schon den ein oder anderen Bierkrug entführt und geleert, wobei sie ihre Umgebung immer aufmerksam im Auge behielt. Wenn sie nicht alles täuschte hatte sie vorhin eine der Schaustellerinnnen entdeckt, was wohl bedeutete, dass heute Abend noch eine Show geliefert werden würde, aber selbst wenn sie nur aus privatem Vergnügen hier wäre… das Blutmondfest war auch ohne Show ein voller Erfolg. Die Stadteigene Band sorgte wie immer für übernatürlich schaurige Musik und all die teils bezahlten Choreographen, teils mitgerissenen Tänzer waren atemberaubend in ihren windenden und wiegenden Bewegungen. Wieder einmal hatten es die Bewohner Avamonts geschafft eine Atmosphäre wie aus einer anderen Welt zu schaffen, in der die junge Frau nun schwebte und völlig entrückt die Arme gen schwarzen Sternenübersäten Himmel hob und am Rande der Tanzfläche begann sich hin und her zu wiegen. Viele bekannte Gesichter waren unter den Tänzern und Feiernden, einige sogar aus ihrem Coven, doch es kümmerte sie heut weniger wen sie kannte, als vielmehr wen sie noch nicht kannte. Viele der Durchreisenden vergnügten sich unter ihnen und einige wirkten so sonderbar, als wären sie der fremden Welt entsprungen, die heute Nacht in ihre hinübergeschwappt war. Ja, heute gelang es ihr – mehr als sonst sogar – sich in die rettenden Arme ihrer Phantasie und ihres Fanatismus zu stürzen, Fakten zu verdrängen, den Kopf auszuschalten. Heute war sie bereit alles zu geben… an alles zu glauben…
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Valéria Gedeon

Valéria Gedeon


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum EmptyMi Mai 30, 2012 10:17 am

Der Rhythmus der Musik trug sie hinüber in eine Welt, die so nie existiert hatte und in die sie nur allzu gern eintauchte. Es fiel ihr nicht schwer die Realität hinter sich zu lassen, zu vergessen was jenseits des Wassers auf sie wartete, was ihrer Zukunft auflauerte wie ein gieriges Raubtier und sie oft genug panisch nach Luft ringen ließ, so unumgänglich schien es ihr. Vor nicht einmal einer Woche war sie mit ihrer Studiengruppe nach Avamont gereist, wo sie sich seither einer (tatsächlichen) Schaustellergruppe angeschlossen hatten, um in dem altertümlichen Avamont so zu leben, wie es im Mittelalter üblich gewesen war und es fiel ihr erstaunlich leicht sich in dieser Stadt vorzustellen sie wäre wirklich mitten in diesem düsteren Zeitalter. Sie hatten sich Kleider mitgebracht, altertümliche Schuhe bekommen und schliefen in einer der alten Kasernen, wo die Betten noch mit Strohmatratzen ausgelegt waren, doch selbst das störte die junge Studentin nicht. Nicht, wenn sie als Ausgleich ein solches Fest miterleben durfte. Ihr helles veilchenblaues Kleid raschelte über die Jahrhunderte alten Steine, die hier und da von Stroh bedeckt waren, während sie – die Handfläche an die ihrer Komilitonin gelegt – in einem langsamen Kreis um sie herum schritt, die andere Hand auf ihren Rücken gelegt. Sie tanzten sicher schon seit einer guten Stunde, doch sie wurden nicht müde sich zu den überirdischen Melodien zu bewegen. Die Tänze waren langsam, rhythmisch… sinnlich. Obgleich es kühl war für diese Jahreszeit, hatte sie ihren roten Übermantel bei einer anderen Freundin gelassen, denn obwohl ihr Kleid nur kurze Ärmel besaß, schien ihr Körper eine angenehme Hitze auszustrahlen. Um ihre Taille war ein Ledergürtel geschlungen, an dem ein Lederbeutel mit wenigen Habseligkeiten baumelte, sowie ein dunkleres blaues Netztuch, welches ihre Hüfte betonte… nicht dass es nötig gewesen wäre bei ihrer schlanken Figur. Ihre langen blonden Haare wallten über ihre Schultern über ihre vergleichsweise kleinen Brüste, wobei sie sich die vordersten Strähnen genommen und sie hinter dem Kopf zusammengeflochten hatte, damit sie ihr nicht in das blasse Gesicht fielen, auf dem sich seit einiger Zeit ein nahezu sinnlicher Ausdruck gelegt hatte, ebenso wie ein leichter rosa Schatten, der ihre Wangen überzog. Mit einem Ausfallschritt zur Seite lösten sich die Körper der beiden jungen Frauen voneinander, nicht jedoch ihre Hände, die sich nun an gestreckten Armen hielten und die Körper wieder zueinander zogen, so wie es die Paare um sie herum ebenfalls taten. Die andere Hand fand die ihrer Freundin und in einer eleganten Bewegung tauchte sie unter ihren Armen hindurch auf ihre andere Körperseite, ehe sie es ihr gleichtat und sich ihre Köpfe wieder gen Himmel hoben und sie zusammen mit den anderen den johlenden Gesang ausstieß, wobei die den Kopf in den Nacken legte und selig grinste. Diese Nacht war unglaublich!
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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum   03.03.1998 - 02:16 Uhr - Hauptplatz neben der Kirche | die Straßen und Gassen darum Empty

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