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 06.03.1998 - 02:00 Uhr

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Mimi Okewasane

Mimi Okewasane


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BeitragThema: 06.03.1998 - 02:00 Uhr   06.03.1998 - 02:00 Uhr EmptyDi März 20, 2012 9:06 am

„Hi, Miss Alice. Anata garasu no. Me de donna yume wo. Mirareru no? Nageteru no? ... Nageteru no?“ Ein leises Summen in einer, für die hier englischen Ohren, fremden Sprache erfüllte den alten Friedhof, der in dieser dunklen Nacht von einem dichten Nebelschleier umwoben war. Das Lied handelte von einer hübschen, jungen Frau mit dem Namen Alice. Sie hatte einen wundervollen Traum gesehen und wurde nun gefragt, ob er sie fasziniert hatte und ob es sie traurig machte. Mimi wog ihren Kopf zur linken Seite und lehnte ihn so an die eigene Schulter an, während ihr Blick auf etwas zu ihren Füßen ruhte. Sicher hatte er sie fasziniert. Der Traum der Toten war faszinierend und traurig zugleich. Langsam begab sich die junge Frau in die Hocke, achtete dabei peinlich genau darauf, dass ihr hübsches, schwarzes Kleid nicht den dreckigen Erdboden berührte. Nun streckte sie die Hand aus und strich sacht über die aufgequollene Wange des Leichnam. Sie war weiblich gewesen und hatte ein doch recht attraktives Erscheinungsbild besessen. Jetzt allerdings war ihr einst wohl ansehnliches Gesicht von tiefen Blessuren geprägt. „Sei vorsichtig, Gott sieht zu. Auf dunklen Straßen halte bitte meine Hand. Selbst wenn ich weit weglaufe, stets wird er mich finden. Er lehrt mich alles was ich weiß. Selbst wenn ich vergesse lehrt er es mich wieder und wieder. Doch was soll ich tun, wenn ich alles weiß?“, surrte sie in die Finsternis und schloss ihre Augen. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass dieser Mensch es bis zum alten Friedhof geschafft hatte, durch das Moor hindurch - aber Mimi hatte auch spielen wollen. Die feinen Augenbrauen der Japanerin zogen sich zusammen, bildeten eine grobe Falte zwischen ihren Augen, die nun grimmig zu funkeln begannen. „Du dummes Ding! Dummes, dummes Ding!“ Mit einem Mal bleckte sie ihre Fangzähne, fauchte grässlich auf und schlug im nächsten Augenblick mit der Hand in das Gesicht der toten Frau ein. Erst nach einigen Minuten hielt sie inne, richtete sich ruckartig auf und fuhr herum. Ständig waren es Frauen. Frauen und noch mehr Frauen. Da war es nicht verwunderlich, dass das weibliche Geschlecht als schwächer galt! Konnten sich diese Weiber nicht ein wenig mehr anstrengen? Wenigstens beim Kreischen? Mimi stieß ein Geräusch aus, welches kleine Kinder von sich gaben wenn sie eingeschnappt waren. „Hi, Miss Alice...“ Ihre tiefschwarzen Augen wanderten hinauf zum Himmel, doch viel erkennen konnte selbst sie als Vampir nicht. Sterne hingen auf jeden Fall nicht am Firmament. Welch trostlose und langweilige Nacht.
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Chanah Anderson

Chanah Anderson


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BeitragThema: Re: 06.03.1998 - 02:00 Uhr   06.03.1998 - 02:00 Uhr EmptyMo Mai 28, 2012 8:40 am

Gelangweilt hatte die äußerlich junge Frau im Schatten der Gruft die Japanerin dabei beobachtet, wie sie mit ihrer Beute spielte, sie neckte und ihr zugleich die größte Furcht bereitete, bis sie ihr schließlich den Garaus gemacht hatte. Es war nichts daran zu erkennen, was ungewöhnlich gewesen wäre und dennoch wirkte Mimi heute besonders Wankelmütig, oder kam es ihr nur so vor? Schließlich, als sie ihr abwechselndes Gesinge und Gefluche nicht mehr ertrug, trat sie betont geräuschvoll gähnend aus den Schatten auf sie zu und sah sie anschließend kühl an. „Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man nicht mit dem Essen spielt?“ Ein höhnisches Lächeln zuckte über ihre blassen Lippen, wobei sie ihre raubtierartigen Reißzähne entblößte. Sie mochte Mimi nicht besonders, aber von wem konnte sie schon behaupten ihn zu mögen? Man konnte sich bereits glücklich schätzen nicht von ihr gehasst zu werden, so wie Morgion und Iyzebel, doch da hörte es auch schon auf, selbst Henry war ihr verhasst. Doch vor allem mit der Elite hatte sie es überhaupt nicht so… sie hasste sie mit solcher Inbrunst und Leidenschaft, wie es sich für eine Rebellin gehörte – nicht dass sie viel darauf gegeben hätte, aber das tat kaum einer von ihnen. Das war ihre größte Schwäche. Die Rebellen waren ein Haufen egoistischer, eigenbrötlerischer Arschlöcher von Einzelkämpfern, allein deswegen kamen sie nicht voran, da sie viel zu sehr damit beschäftigt waren sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, anstatt die neuen Rekruten am Leben zu lassen und auszubilden. Ihr sollte es gleich sein, solange sie in Ruhe Eliteangehörige jagen und einen nach dem anderen ausschalten durfte, wie es ihr beliebte…
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Mimi Okewasane

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BeitragThema: Re: 06.03.1998 - 02:00 Uhr   06.03.1998 - 02:00 Uhr EmptyDi Mai 29, 2012 3:53 am

Mit einem Ruck wirbelte der Körper der Japanerin herum, als ein Geräusch sie aus ihrem soeben erneut angestimmten Singsang riss. Etwas begann sich im Schatten der Bäume zu regen. Die Augen zu feinen Schlitzen verengt, starrte sie zu der Person herüber, die sich soeben in ihr Blickfeld gedrängt hatte. Mit einem abschätzigen Blick musterte Mimi die andere. Tiefschwarzes Haar und eisblaue, hervorstechende Augen. Es handelte sich um die sowohl körperlich als auch vampirisch ältere Jägerin der Rebellen, zu denen die augenscheinlich 21-Jährige stelbst auch zählte. Die Haltung Mimis entspannte sich augenblicklich und doch entlockten die Worte Chanahs der Jüngeren ein helles Fauchen. Kaum einer wusste davon, und wahrscheinlich auch nicht die Elitejägerin, doch die Japanerin reagierte unendlich empfindlich darauf, wenn man auch nur im entferntesten das Thema Familie anschnitt - und Chanah hatte ihre Mutter ins Spiel gebracht. „Ich mache was ich will und ich wüsste auch nicht, was dich das anginge!“, knurrte sie, bemühte sich derweil wieder zu einer neutraleren Miene. „Was treibst du hier eigentlich? Hast du denn nichts besseres zu tun, als mich beim Spielen zu stören? Der Elite in den Hintern treten, zum Beispiel!?“ In Mimis Stimme schwang etwas provokantes. Höchstwahrscheinlich hatte die Jägerin heute noch keinen einzigen zur Strecke gebracht. Ph, und so jemand nannte sich ernsthaft Elitejäger? Sanft schüttelte sie ihren Kopf spottend, wobei sich ihre schwarz gelockten Zöpfe wippend über ihre Schultern warfen. Dass Mimi nicht viel von der anderen hielt war ein offenes Geheimnis. Sie konnte ihre gesamten Art und Weise einfach nicht leiden, was nicht an der Japanerin lag, da sie sich im Grunde doch recht gut mit den restlichen Rebellen verstand. Zumindest mit denen, die ihr ihren Spaß ließen.
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