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 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal

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Victoria Leavold

Victoria Leavold


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BeitragThema: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyMi März 07, 2012 8:08 am

Victoria, die auf eine Art Thronverschnitt direkt neben ihrem Vater saß, gähnte einmal herzhaft und energisch. Gleichzeitig streckte sie sich ausgiebig, um danach mit einem tiefen Seufzen auf dem Stuhl gemütlich in sich zusammen zu sinken. Gelangweilt schaukelte sie mit dem einen Bein, das locker über der Lehne hing, hin und her, während die Zuschauer in dem Saal gerade in tosenden Applaus ausbrachen, nachdem ein beinahe perfekt gesungenes Duett von der Bühne gegangen war. Ihr Blick huschte hinüber zu Etienne, der ihr einen vielsagenden Blick zuwarf. Entnervt rollte das Vampirmädchen mit den Augen und klatschte anschließend zwei, drei Mal halbherzig in die Hände. Sie zeigte ganz offen, was sie von dieser Vorstellung hielt, bemühte sich nicht einmal ein bisschen, um vielleicht wenigstens den Anschein zu erwecken, dass ihr das bunte Treiben dort vorne gefallen würde. Musik und Geschichten interessierte Victoria zwar, keine Frage, doch dieses Stück wollte ihr alleine vom Thema her nicht einmal annähernd gefallen. Irgendeinen Schnulzenschmarn, wenn sie sich recht erinnerte. Schon kurz vor Ende des ersten Akts hatte sie abgeschaltet, daher konnte sie es nun auch nicht mehr so genau sagen. Im Grunde hätte sie auch einfach aufstehen und den Saal verlassen können, doch draußen auf den Fluren war es wohl genauso spannend wie hier drinnen. Immerhin war beinahe die Hälfte der Villabewohner anwesend - oder spielten selbst eine Rolle in dem Stück. Sie konnte im Grunde nur hoffen, dass diese Schmach sehr bald vorbei ging. Mit einem tiefen Seufzen richtete sie sich auf und drehte sich um knapp 90°, damit sie wieder vernünftig auf dem Stuhl platz nehmen konnte. Wieder huschte ihr Blick zu den Anderen, suchte Deniece. Letzten Endes erhob sie sich von ihrem Sitzplatz und drängelte sich durch den Gang.
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Deniece Darwin

Deniece Darwin


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 5:58 am

Ihre Augen waren auf die Bühne gerichtet, auf der Reuben soeben ein Duett mit einer jungen hübschen Dame sang und klatschte anschließend lächelnd Beifall. Das Stück war diesmal wieder wundervoll, eine Liebesgeschichte mit ein wenig Dramatik und einem Morgion, der wundervoll ins Lächerliche gezogen wurde, genau das, was sie alle im Moment brauchten. Alle außer Victoria, die schräg vor ihr saß und sich wieder einmal zu langweilen schien. Kein Wunder, bisher war noch niemand hingerichtet worden oder so etwas in der Art und das entsprach so gar nicht dem unvornehmen Geschmack der jungen Dame. Generell sorgte sich Deniece von Jahr zu Jahr mehr um die Tochter ihrer Freunde und Herrscher und dennoch wagte sie es nicht die Stimme gegen sie zu erheben, in der Hoffnung Victoria dennoch auf die Richtige Seite ziehen zu können, trotz der düsteren Vorlieben der kleinen Lady. Eben jene klatschte abfällig ein zwei Mal in ihre feinen Hände und ließ sie dann wieder sinken. Seufzend schüttelte ihre Amme den Kopf und warf Elliot einen Blick zu, der an ihrer Seite saß und mit geweiteten Augen gespannt das Stück verfolgte. Er wiederum war ein junge, wie man ihn sich nur wünschen konnte, wäre da nicht diese leichte Besessenheit, doch über die sahen alle meistens gütig hinweg. Er war einfach liebenswert und machte keinerlei Schwierigkeiten. Nein, diesen Part übernahm Victoria nur allzu gern und nun da sie ihre Augen wieder auf sie richtete, bemerkte sie ihr fehlen. Verflixt, war sie ihr doch schon wieder entwischt. Rasch ließ sie ihren Blick über die Reihen schweifen und entdeckte sie am Ende ihrer Reihe. Mit einem Geräusch, was einem leichten Windhauch entsprach löste sie sich auf und wehte hinüber in den Gang, nur um sich vor Victoria wieder zu materialisieren. „Wohin des Weges, junge Dame? Das Stück ist noch nicht vorbei“ Ihre Stimme war gedämpft und dennoch ziemlich bestimmt. Sie wusste, dass den beiden Eltern viel daran lag, dass auch Victoria sich bildete und dazu gehörten nun einmal auch Theateraufführungen und seien sie noch so fad für sie. Mit strengem Blick wies sie mit der linken Hand auf ihren freien Sessel und neigte den Kopf als würde sie sie zum Platz bitten. Sie schien keine Widerrede dulden zu lassen. Diesmal nicht.
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Victoria Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 7:22 am

So leise wie nur möglich hatte sich Victoria bis an das Ende des Ganges geschlichen, erfolgreich, bis... Bis Deniece wie aus dem Nichts vor ihr auftauchte. Das kleine Mädchen unterdrückte einen überraschten Aufschrei und zuckte letzten Endes lediglich in sich zusammen, denn eigentlich hätte sie ja damit rechnen müssen. Es war klar, dass mindestens einer der Reihe ihr Verschwinden bemerkte - und natürlich, wer sollte es auch anderes sein außer Deniece!? Sie sah noch, wie sich die letzten Nebelschwaden um den wieder materialisierten Körper ihrer Amme verirrten, langsam aber sicher ausdünnten und sich schließlich in Luft auflösten. Victoria hasste es, wenn sie das tat und so starrten die blauen Augen der Blondine hinauf zu der Freundin ihrer Eltern. Sogleich wollte diese sie zur Rede stellen und sie dazu auffordern, sich wieder an ihren Platz zu setzen, doch Victoria legte ihre Stirn in zornige Falten, richtete den Blick ihrer Seelenspiegel stur gen Boden und rieb mit der Spitze ihres Schuhs auf Teppich des Theaters, als wäre sie verlegen - doch im Grunde war sie einfach nur bockig. „Aber... Denieceeeeee!“, begann sie nun leise, hielt in ihrer Bewegung inne und schielte anschließend zu der Amme hinauf, während ihr Kopf noch immer dem Boden zugewandt war. Zaghaft schob Victoria ihre Unterlippe nach vorn und zog somit den lieblichsten Schmollmund, denn sie auf Lager hatte. Die Tonart der Vampirin wirkte, als würde sie sich nicht überzeugen lassen, doch Victoria kannte die Schwäche der Älteren und musste einfach nur ganz tief in die Trickkiste greifen - so hoffte sie zumindest. „Es ist so furchtbar langweilig!“ Und das war nicht einmal gelogen. Allmählich hob sie ihren Kopf, blickte aus den Augenwinkeln zu den Anderen und anschließend wieder zu Deniece. Das Stück fuhr ununterbrochen fort. „Außerdem bin ich schrecklich durstig und... Ach, biiiiiiiitte, Deniece!“ Die Kinderaugen funkelten mitleiderregend auf.
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Deniece Darwin

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 7:59 am

Streng richtete sie den Blick auf das so jung aussehende Mädchen, das sie aus so alten erfahrenen Augen ansah. „Kein Aber, junge Dame, Marschmarsch zurück auf deinen Platz!“ Sie stemmte den Arm in die Hüfte, während sie die andere noch immer gen Sessel gerichtet hatte. Sie musste standhaft bleiben, immerhin war sie ihre Amme und es war eine Blamage immer wieder gegen die Kleine zu verlieren, aber sie tat es schon wieder. Ihre blauen Augen begannen zu funkeln und ihre Lippe rutschte nach vorne und die Miene der Älteren wurde weicher. „Es dauert nicht mehr lange, noch zwei oder drei Lieder und es ist zu Ende, das hältst du sicher noch aus.“ Schließlich ließ sie die Arme sinken und Victoria brachte ihr letztes Argument hervor, welches ihre Mauer gänzlich ins Bröckeln brachte. Sie hatte Durst. Deniece kannte dieses Gefühl zu gut und wusste, dass sie dies ihrer kleinen Ziehtochter nie und nimmer antun wollte, auch wenn ein Teil in ihr sie beschwor standhaft zu bleiben, da dies garantiert nur einer ihrer Tricks war, doch das Wohl ihrer Kinder stand an erster Stelle und das wussten alle. Mit einem leisen Seufzen runzelte sie die Stirn und warf der kleinen Blonden einen prüfenden Blick zu, ehe sie erst zur Bühne und schließlich zu Elliot blickte. Gerade war sie dabei nachzugeben, als sie den Blick Marians auf sich spürte und ihren Blick erwiderte. Peinlich berührt senkte sie ihn und hörte sogleich ihre Stimme in ihrem Kopf. ‚Es ist keine Schande, meine Liebe. Nur wenige kommen gegen sie an‘ Ein dankbares Lächeln trat auf ihre Lippen und sie nickte ihr zu, während sie sich an ihre Tochter wandte und so war für sie die Situation geklärt und sie rauschte zurück auf ihren Platz neben Elliot, der noch immer ganz begeistert dem Stück folgte und nun leise Lachte, als „Iyzebel“ ihren Sohn zu Boden rang und ihm das rosa Jäckchen vom Leibe riss, während „Morgion“ noch immer ganz vertieft in seinen Monolog war, dem sie natürlich gar nicht zuhörten. Mit einem Grinsen strich sie ihm durch sein Haar und wandte sich ebenfalls wieder dem Geschehen zu.
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Marian Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 8:00 am


Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen klatschte die Königin der Elite in die Hände und nickte ihrem Arzt und der jungen Dame anerkennend zu, während sie zugleich den Austausch zwischen Etienne und Victoria verfolgte. Ihre kleine Tochter schien das Stück nicht halb so amüsant zu finden, wie sie und doch konnte sie nicht sagen ob es daran lag, dass es ihr zu wenig Aktion darin gab, oder sie es schlichtweg noch nicht verstehen konnte, weil sie noch nie verliebt gewesen war. Mit mütterlichem Verständnis lächelte sie und richtete ihren Blick wieder auf das Stück, wobei sie ihre Hände im Schoß faltete. Daniel begann gerade als Morgion einen gesungenen Monolog zu führen, in welchem er ihnen schwor auf ewig zu versuchen ihren Clan zu zerstören, während Florence im Hintergrund als Iyzebel verkleidet herumzeterte, weil Gustave als Henry sich weigerte ein rosa Jäckchen wieder auszuziehen. Ihre Mundwinkel zuckten verräterisch und ein leises Kichern entglitt ihr, als die Stimme ihrer Tochter gedrungen auf die ihrer Amme antwortete. Victoria hatte offenbar versucht sich hinauszuschleichen, doch Deniece versperrte ihr den weg. Die gute Deniece, sie konnte beinahe von hier aus sehen, wie ihre strenge Miene zu bröckeln begann. Sie konnte es nur allzu gut verstehen, immerhin wusste Victoria genau, welche Hebel sie bei ihr zu bedienen hatte und sie konnte zuckersüß sein, wenn sie etwas wollte. Also beugte sie sich leicht nach vorn, um an Etienne vorbeisehen zu können und erhob sie leise die Stimme, um das Geschehen nicht zu unterbrechen. „Victoria, Liebes.“ Mehr Worte bedurfte es nicht, um ihre Bitte auszudrücken. Sie streckte den Arm nach ihr aus und hielt ihr die Hand hin, als wolle sie sie zu sich ziehen. Ihr Blick war sanft und ihr Lächeln weich, doch ihre Tochter wusste sicherlich, dass es keine Widerrede gab und sie sich nicht mit ihren Eltern anzulegen hatte. Natürlich konnte sie ihre Tochter verstehen, die sich offenbar überhaupt nicht für dieses Stück begeistern konnte, doch sie musste lernen auszuharren, auch in Situationen, die nicht nach ihrem Geschmack waren.
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Victoria Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 9:03 am

Sie schien schon so nahe dran, so kurz davor. Es fehlte wirklich nicht mehr viel und Deniece hätte sich geschlagen gegebene, hätte sie ziehen lassen, so zumindest machte es den Anschein auf den ach so unschuldigen Engel mit dem goldgelockten Haar. Victoria machte sich schon bereit, gleich durch die Tür zu stürmen und... naja, irgendetwas anderes zu machen. Irgendetwas spannenderes allemal... Dann allerdings war etwas komisch. In dem Blick der Älteren veränderte sich etwas. Das Mädchen legte ihren Kopf schräg zur Seite, blinzelte ein wenig verwirrt zu der Amme hinauf. Sie wagte einen kurzen Blick zur Seite und entdeckte ihre Mutter, die zu ihnen hinüber blickte. Sofort war ihr klar, dass sie keine Chance hatte. ‚Game over‘. Sogleich darauf, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verzog sich Deniece wieder an ihren Platz neben Elliot. In genau der selben Art und Weise, wie sie auch zu ihr hinüber gekommen war. Victoria seufzte leise, senkte den Blick. Sie ahnte schon, was nun kam. Sie hörte die bittende Stimme ihrer Mutter, warf ihr einen ebenso bittenden Blick zu, indem sie ihren Augenbrauen gequält nach oben zog. Aber es half nichts. Nicht bei Marian. Die Kleine konnte wohl nur froh sein, dass es nicht ihr Vater gewesen war, der sie nun bitten musste, wieder an ihren Platz zu kehren. Zwei, drei Mal warf sie einen Blick zwischen ihrer Mutter und der Tür nach draußen hin und her. Letzten endes trat sie widerwillig in den Gang und schich so leise, wie sie sich davon gemacht hatte, wieder hinüber zu ihren Eltern. Das war doch doof. Hoffentlich hatte Deniece Recht und es handelten sich nur noch um wenige Lieder. Mit extra kleinen Schritten trat sie hinüber, schlängelte sich an ihrem Vater vorbei und griff dann nach der ausgestreckten Hand ihrer Mutter. Hielt sie fest und trat dicht neben sie. Die blauen Augen des Mädchens huschten über das Antlitz der Älteren, ehe sie für einen Moment den Kopf gegen deren Arm lehnte.
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Marian Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 9:57 am

Ihr Lächeln wurde breiter, als ihre Tochter ihrer Bitte nachkam und sich zu ihr gesellte, sogar den Kopf an ihren Arm schmiegte. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck neigte sie den Kopf zu einem würdevollen nicken und lächelte ihr gütig zu, wobei sie ihr mit der anderen Hand sanft über die Wange fuhr, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Stück zuwandte, in dem Morgion inzwischen kreischend und hüpfend vor Monsieur Ferrer und Madame MacLeod flüchtete, die ihn durch seine Gruft jagten. Schmunzelnd applaudierte sie, als Morgion es zwar schaffte zu entkommen, da sich die Vampirjäger gegenseitig durchlöchert hatten, aber er mitten ins grelle Tageslicht stolperte und verbrannte. Die Besucher unter ihnen und auch an den seitlichen Rängen klatschten Begeistert und standen sogar auf und auch Marian klatschte ziemlich begeistert in die behandschuhten Hände. Einige der Krieger unter ihnen begannen zu pfeifen und zu johlen, was Marian unweigerlich Schmunzeln ließ. Es war gut, dass sie sie eingeladen hatte, auch wenn Ash sicherlich nicht sehr begeistert war, doch sie hatten sich eine Belohnung verdient, immerhin wachten sie nun schon über ein Jahrhundert über ihre Villa und bewahrten sie vor Ärger. Außerdem hatte dieses Stück zum Teil auch von ihnen gehandelt und das hatte sie sicher interessiert. Die Darsteller begannen sich zu verbeugen und nach weiteren zehn Minuten Applaus fiel der Vorhang und Gemurmel beherrschte den Saal. „Also ich muss sagen sie haben sich diesmal etwas wirklich Köstliches Ausgedacht. Ich habe mich großartig amüsiert, wie steht es mit dir Edeen?“ Mit einem nahezu warmen Lächeln wandte sie sich nach links an Victorias blonden Locken vorbei, wo Avram an ihrer Seite saß und an seiner Seite Edeen. Avram sah zur Abwechslung mal nicht so ernst drein und lächelte sogar, obwohl Victoria sich in seiner Gegenwart mal wieder daneben benommen hatte und das hatte schließlich etwas zu bedeuten. Ihr Blick nun ruhte aber auf seiner zukünftigen Frau, die sie sehr mochte und zu schätzen gelernt hatte, vor allem da sie der Grund gewesen war, der Avram zu ihnen zurück geführt hatte und dafür war sie der jungen Frau unendlich dankbar und hatte sie anstandslos in ihre Reihen aufgenommen, außerdem war sie eine so wundervolle Frau und sie würde eines Tages eine wundervolle Königin sein, davon war Marian überzeugt.
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Edeen Cohen

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 11:51 am

Edeen hatte die ganze Zeit über aufmerksam dem Auftritt gelauscht und war vollkommen in der Geschichte versunken, ließ sich mitreißen und genoss dennoch nur schweigend. Während lag ein Lächeln auf ihren Lippen und nur selten hatte sie es gewagt, den Blick von der Bühne zu wenden, um sich in dem Gesicht ihres Liebsten nach dessen Lage zu erkunden. Auch die kurze... ‚Auseinandersetzung‘ mit Victoria hatte die zukünftige Gräfin mitbekommen, sich jedoch keine weiteren Gedanken darüber gemacht, da Marian, wie sie wusste, das stets unter Kontrolle hatte. Als das letzte Lied beendet war und es tosenden Beifall klatschte das Edeen es den Anderen gleich und applaudierte den Schaustellern mit erhellter Miene. Sie sah sich solch Theatervorstellung unglaublich gerne an. Musik. Was konnte es schöneres geben? Außer... Ihr Blick glitt hinüber zu Avram, denn sie glücklich anlächelte. Kurzzeitig schien sie in Gedanken, dann vernahm sie die Stimme der Mutter ihres zukünftigen Gatten. Sie lächelte Marian entgegen, nickte zustimmend und fügte leise hinzu:„Ohja, es war wundervoll. Ich hätte ihnen noch ewig zuhören und -sehen können.“ Das hätte sie und sie hätte es gerne getan. Jeder Einzelne von ihnen hatte seine Rolle nahezu perfekt gespielt und der Gesang erst! Beinahe schwärmerisch kam sich die junge Frau vor, wenn sie an Szene mit dem Duett dachte. Unglaublich. Ebenso unglaublich war es für sie, dass sie bald vollends ein Teil einer so liebenswürdigen Familie sein durfte.
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Marian Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyFr März 09, 2012 12:25 pm

Marian schenkte ihr ein breites und freundliches Lächeln ehe sie nickte. Oh ja Edeen hatte vollkommen Recht und der Beifall und das fröhliche Geplauder, das von unten herauf drang unterstützten ihre Worte. „Alsdann meine Lieben, lasst uns den anderen in den Großen Saal folgen, ich bin mir sicher, das wird nicht nur uns, sondern auch unserer kleinen Victoria mehr gefallen, nicht wahr mein Liebling? Immerhin gibt es da etwas zu trinken und die werten Schausteller, bei denen sie sich beschweren kann.“ Mit einem leisen gütigen Lachen erhob sie sich und nahm Victoria an die Hand, die andere um Etiennes Arm geschlungen, der sie zur Tür geleitete, durch die sie in den zweiten Stock gelangten und hinunter in den ersten und in den Großen Saal gelangen würden. Avram und Edeen würden ihnen sicher folgen, wenn sie soweit waren und Deniece war mit Elliot schon zur Tür hinaus. Dies war wirklich seit langem endlich wieder ein fröhlicher und ausgelassener Abend gewesen, nachdem in den letzten Wochen eher angespannte Stimmung geherrscht hatte, da immer mehr Leute aus der Stadt zu verschwinden schienen, ohne je bei ihnen anzukommen, was bedeutete, dass Morgion sie sich holte und das bedeutete nichts Gutes für sie. Doch an all diese Sachen wollte sie heute nicht denken, nicht nach diesem gelungenen Stück, mit dem sie ihre Sorgen soeben in Luft aufgelöst hatten.
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Etienne Leavold

Etienne Leavold


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySa März 10, 2012 2:29 am

Manchmal war das Benehmen ihrer ‚kleinen‘ Tochter zum aus der Haut fahren und zum Verzweifeln zu gleicher Zeit in gleichem Maße. Erst hatte er Victoria mit einem Blick ermahnen müssen, damit sie den Artisten wenigstens ein Fünkchen Respekt zollte, und dann wollte sie sich auch noch klammheimlich hinaus schleichen und störte damit zu allem Überfluss auch noch einige der aufmerksamen Zuschauer. Doch hatte Etienne nur meinem Kopfschütteln regiert und sich wieder der Aufführung gewidmet. Er war fest davon überzeugt, dass Deniece das regeln konnte und überließ der Amme so ihre Arbeit. Dass Marian eingreifen musste hatte er nur flüchtig bemerkt, war aber auch darauf nicht weiter eingegangen. Als das Stück vorüber war nickte er den auf der Bühne stehenden Vampiren anerkennend zu, klatschte kräftig in die Hände und wandte, nachdem er zu Ruh gekommen war, den Blick in Richtung Avram und Edeen, welche so eben ihre Meinung über das Spektakel kund getan hatte. Auch er konnte dem nur beiflichten. Dann richtete er sich an Marian. An deren Seite hatte sich nun auch Victoria wieder eingefunden, wirkte ein wenig verstimmt. Er seufzte kaum hörbar. Es gab Momente, da fragte er sich tatsächlich, ob sie mit ihr irgendetwas falsch gemacht hatten und doch blieb sein Zweifel lautlos. Solange es ihnen noch ansatzweise gelang ihre Launen im Zaum zu halten bestand - hoffentlich - noch kein Grund zur Sorge. „Wollen wir es hoffen.“ Wenn Victoria auch dies nicht zusagte, dann wusste er auch nicht, was sie noch versuchen sollten. Im nächsten Moment erhob sich Etienne von dem Stuhl, hielt seiner Gattin einladend den angewinkelten Arm hin und schlenderte, nachdem sie sich bei ihm eingehakt hatte, mit ihr und Victoria im Schlepp den Gang durch, in Richtung der Tür zum zweiten Stock. Dort führte er sie zum großen Saal. Die imposanten Türen waren weit geöffnet und schienen jeden willkommen zu heißen. Sie traten ein...


---> Großer Saal
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Edeen Cohen

Edeen Cohen


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyDi März 13, 2012 9:46 am

Die künftige Gräfin blickt Marian, Etienne und Victoria hinterher, als sie nach den Anderen den Theatersaal verließen. Dieser war mit einem Schlag wie leer gefegt. Lediglich ein oder zwei dunkle Schatten huschten auf der Bühne eilig hin und her, verließen anschließend dann doch mit den übriggebliebenen Zuschauern die Halle. Das Gemurmel war verstummt. Nun würden sich alle in dem großen Saal sammeln um die gelungene Aufführung zu feiern, die Darsteller zu beglückwünschen - und sie und Avram waren zumindest für kurze Zeit allein. Ihre Augen huschten hinüber zu ihrem Verlobten, nachdem sie von ihrem Platz aufgestanden war. Sie musterte ihn mit einem warmen Blick. Ein liebevolles Lächeln zierte ihre Lippen. Seiner Miene nach zu Urteil hatte auch er Gefallen an der Aufführung gefunden. Denn er wirkte, trotz dem Auftritt seiner jüngeren Schwester, in gewisser Weise zufrieden. „Hat es dir auch gefallen?“, erkundigte sich Edeen mit leiser Stimme bei ihm und ließ ihre Augen dann hinunter wandern. Sie hefteten sich an den geschlossenen Vorhang, der sich nach dem Stück wie von Geisterhand wieder zugezogen hatte. Auch wenn das bunte Treiben bereits vorüber war, so hing dennoch noch ein Hauch des Zaubers davon in der Luft. Einen Moment wartete sie eine Antwort seinerseits ab, richtete ihre Aufmerksamkeit folgend wieder auf ihn. Sie war glücklich und hoffte, dass er es auch war. „Wollen wir den Anderen sogleich in den Großen Saal folgen?“ Eventuell wollte er auch noch einen Augenblick warten. Sie jedenfalls hätte sich nur zu gern die Zweisamkeit gewahrt.
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Avram Leavold

Avram Leavold


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyDi März 13, 2012 11:15 am

Den Arm auf die Lehne gestützt und die Hand an sein Kinn gelegt beobachtete er seine Familie, die nur allzu harmonisch wirkte, wenn man natürlich von seiner kleinen „Schwester“ absah, die sich mal wieder in den Mittelpunkt des Geschehens drängen musste, wenn diesmal auch ungewollt. Mit einem abschätzigen Blick hatte er ihre Aktion nicht weiter kommentiert und sich auf das endende Stück konzentriert, denn viel zu heiter stimmte es sie alle, als dass er sich das von Victoria verderben lassen würde. Lächelnd folgte er der Konversation seiner „Mutter“ und seiner Verlobten, ehe sie sich erhoben und seine unleiblichen Eltern mit Victoria den Saal verließen. Edeen hatte sich ebenfalls erhoben und doch hielt sie inne um auf ihn zu warten, genau wie er es gehofft hatte und gewohnt war. Er lauschte ihren Worten und nickte bedächtig, ehe er seine Hand von seinem Kinn löste, um ihr zu antworten. „Ich muss gestehen, dass ich es diesmal wahrlich erheiternd fand. Sie verstehen ihr Handwerk und gerade in diesen angespannten Zeiten ist es das, was das Volk braucht“ In der Tat war er Reuben und den anderen Schaustellern überaus dankbar, dass sie sich für eine Art Satire der Rebellen und eine wundervolle Liebesgeschichte zwischen einer Elitedame, die von ihnen entführt worden war, und ihrem Gatten handelte. Kurz hing er diesem Gedanken nach und ließ den Blick ebenfalls über ihre zierliche und dennoch weibliche Gestalt fliegen. Er wüsste nicht, was er tun sollte, wenn sie auf einmal nicht mehr an seiner Seite wäre. Sollte Morgion jemals auf die Idee kommen sie ihm zu nehmen, würde er das teuer bezahlen müssen. Seufzend schloss er die Augen, wollte er doch nicht schon wieder üb er solch grausige Dinge nachdenken und als sie nun endlich allein in der großen Loge waren, erhob auch er sich. Sein Oberkörper war in ein schwarzes altertümliches Hemd gekleidet, wobei seine Beine in einer teuren, doch schlichten schwarze Hose verborgen waren. Über all diesem trug er einen ebenfalls schwarzen und eher schlichten, doch ebenfalls edlen Gehrock, der seinem Stande entsprach. Lächelnd trat er auf seine Geliebte zu und strich ihr mit der Hand über die Wange. „Lass uns noch einen Augenblick verweilen und mich dich in meinen Armen halten, mein Herz.“ Augenblicklich schloss er sie nahezu stürmisch in seine Arme und vergrub die Nase in ihrem so wundervoll duftendem Haar. Schon immer war er berauscht gewesen von ihrem Duft, der ihn schließlich um den Verstand gebracht hatte. Er hatte sie zu dem Gemacht was sie heute war und obwohl er sich noch immer dafür hasste, so war er zugleich erleichtert, sie nun auf ewig an seiner Seite zu wissen. Wie trüb und einsam hätte seine Ewigkeit wohl ausgesehen, wenn er sie nicht getroffen und verwandelt hätte. Kaum zu ertragen. „Je t'aime, mon ange de la nuit.“ Er wusste Worte würden nicht ausreichen, zu beschreiben wie sehr er sie liebte, doch wenn er es versuchte, tat er es meist in seiner Muttersprache, die ihm so viel liebevoller in den Ohren klang, als das ewige Englisch. Es war etwas Besonderes, und sie verdiente nur Besonderes, da sie selbst besonders war.
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Edeen Cohen

Edeen Cohen


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySo Mai 20, 2012 4:40 am

Edeen schloss in dem Moment ihre Lider, als ihr Geliebter seine Hand nach ihr ausstreckte und ihr anschließend mit der Hand über die Wange strich. Zärtlich drückte sie dagegen, neigte den Kopf zur Seite. Ein dünnes, seliges Lächeln zog sich dann mit einem Mal über ihre Lippen und wohlig seufzte sie auf, denn nun konnte sie sich endlich an ihn schmiegen, seinen vertrauten Geruch vernehmen. Seine starken Arme hielten sie. Hielt sie immer und würden sie auch niemals fallen lassen, das wusste Edeen. Niemanden auf der Welt hatte sie je mehr Vertrauen geschenkt als Avram. Mit diesem Gedankengang öffnete sie wieder ihre milchig-grüngrauen Augen, sah zu ihrem Verlobten hinauf, musterte ihn flüchtig und noch immer wehrte das Lächeln, erhellte ihre weiche Miene. Sie konnte kaum beschreiben, wie dankbar sie Avram für das alles hier war. Dafür, dass sie bei ihm sein durfte, dass er sie zu dem gemacht hatte was sie heute war und auch dafür, dass er ihr das damals für immer verloren geglaubtes Augenlicht wieder geschenkt hatte, wenn auch unter weniger ‚angenehmen‘ Umständen. Und obwohl die junge Frau wusste, wie sehr es ihm auch heute noch schmerzte, dachte sie nur zu gern an den Tag ihrer Verwandlung zurück. Daran, wie sie die Augen aufschlug und in sein Gesicht blicken konnte, als wäre es das normalste von der Welt. Seit diesem Tag hatte sie so viel mehr Freude an ihrem, wenn auch untoten, Leben gefunden. Sie las Bücher, beobachtete die Natur und die Menschen, malte schöne Bilder und erfreute sich einfach an den kleinen Dingen, die man täglich zu Gesicht bekam. Die vertraute Stimme ihres Geliebten drang erneut in ihre Ohren, ließen sie scheinbar noch mehr erstrahlen. Es war wundervoll, wenn er ihr auf seiner Muttersprache ihre Liebe gestand und es verzauberte sie jedes Mal aufs Neue. Auch ohne ihr schlagendes Herz wusste sie einfach, dass sie ihm für immer vollends verfallen war. Ohne seine Worte zu erwidern hob Edeen ihre Hände und legte sie vorsichtig an seine Wangen. Nahezu zögernd hauchte sie ihm nun einen Kuss auf seinen Mundwinkel, warf ihm daraufhin einen schon fast liebestrunkenen Blick zu. Sie wusste, dass sich selbst solch ein kleiner Kuss in der ‚Öffentlichkeit‘ nicht schickte, doch hatte sie es einfach nicht mehr ausgehalten darauf zu verzichten.
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Avram Leavold

Avram Leavold


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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySo Mai 20, 2012 5:31 am

Es war ihre bloße Anwesenheit, die ihn alles um sich herum vergessen ließ und selbst die Vorwürfe, die er sich selbst nach all den Jahrhunderten noch immer machte nahezu leicht hinfort spülte, ihr Duft, der all seinen grüblerischen Gedanken Einhalt gebot und ihm selbst den Groll gegen die Unsterblichkeit nahm. Wie sehr hatte er es gehasst, dieses untote Leben, welches ihm so bereitwillig geschenkt worden war, wie sehr hatte er es verabscheut, doch seit er Edeen an seiner Seite wusste, war es erträglich, ja lebenswert geworden. Die Zärtlichkeit, die sich in seine Augen geschlichen hatte, ließen seine sonst so harten Gesichtszüge nahezu weich erscheinen und legte sich auch in seine Stimme, die ihr seine Liebe beteuerte. Die Art, wie sie ihr Gesicht in seine Hand schmiegte, ihr Lächeln und die glücklich strahlende Dankbarkeit in ihren wunderschönen Augen, ließen ihn die Welt vergessen. Alles was wichtig war, was zählte, war hier in seinen Armen. Er spürte ihre kühlen zarten Finger auf seiner Haut und sein nahezu ebenso liebestrunkener Blick, der mit dem ihren verflochten war, schien für nichts anderes geschaffen als nur noch sie anzusehen, ehe sie sich ihm näherte und ihre Lippen auf seine marmorne Haut legte. Noch ehe sein vor lauter Liebe vernebelter Verstand begriff, was geschah, hatte sich sein Körper bereits entschlossen alle Vorsicht aus der Loge zu verbannen, sie in den Saal hinabzustürzen und sich dem hinzugeben, wonach er sich so sehnlich verzehrte. Seine ebenholzfarbenen Augen verdunkelten sich leicht und mit einem leisen Grollen schloss er sie fester in seine Arme, wobei er sie sanft gegen die Balustrade drängte. Es war ihm egal, ob vielleicht noch vereinzelte Vampire im Saal waren, die sie so hätten sehen können, denn viel zu sehr sehnte er sich nach ihr, ihren Berührungen und ihrem Duft, der seinen Verstand vernebelte und ihn betörte. Einen Augenblick hielt er inne, den Blick in ihren getaucht, wenngleich nun neben seiner bloßen Liebestrunkenheit auch noch etwas anderes darin lag, ein tieferes Verlangen, dann überwand er die kurze Entfernung, die sie noch voneinander trennte und verschloss ihre Lippen zärtlich mit den seinen. Er konnte spüren, wie das Vitae in seinen Adern zu rauschen begann, durch seinen Körper schoss und ihn belebte. Sanft und dennoch fordernd bewegten sich seine Lippen auf ihren und eine Hand fand den Weg in ihren Nacken, den er völlig unbewusst und überwältigt von seinen Gefühlen und dem Verlangen zärtlich nachzeichnete.
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Edeen Cohen

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySo Mai 20, 2012 7:47 am

Bereitwillig ließ sich Edeen während der noch immer anhaltenden, doch längst innigeren Umarmung ein Stück weit nach hinten führen, bis sie die Brüstung erreicht hatte und sich so leicht dagegen lehnen konnte. Ihre Augen fingen seinen nun fast schon lüstern Blick auf und schienen ihn an sich fesseln zu wollen. Nie wieder mehr wollte sie ohne ihn sein. Niemals ihn mitsamt seines gesamten Wesens, seinen Blicken und Berührungen missen müssen. Für immer bei ihm sein, mit ihm sein. Mehr brauchte und wollte sie nicht, um glücklich zu sein und um in dieser Welt leben zu können. Ihn und seine Liebe, das war alles. Nur zu gern ließ sie sich auf den gefühlvollen Kuss ein, der schon kurz darauf verlangender wurde. Während sich seine Hand in ihrem Nacken verlor und noch inmitten des Spiels ihrer Lippen kam sie nicht umhin, dass sich ein sinnlicher Zug auf ihrem Gesicht ausbreitete. Das Giftblut in ihren Adern brodelte und ließ jede Körperstelle unter seinen Fingern mit einem Mal heftig kribbeln. Wo und was schien nebensächlich und vergessen, solange nur er bei ihr war. Eine ihrer Hände ließ allmählich von seiner Wange ab, sodass sie mit den Fingerspitzen zart über seine kalte und dennoch mit einem Schlag so lebendig wirkende Haut, hinab über seinen Hals gleiten konnte. Bewegungslos lag ihre Hand schließlich auf seiner Brust, drückte sich sanft gegen jene. Auch dem Kuss gönnte sie eine kurze Pause, in welcher sie durch einen schmalen Spalt prüfend und zugleich eindeutig mehr-wollend zu ihm aufsah. Nur einen Wimpernschlag später hatte sie ihre Augen wieder fest geschlossen, da sie unter anderem befürchtete, zu viel von ihrem Verlangen nach ihm gezeigt zu haben. Ein dunklerer Ton breitete sich in ihrem Gesicht aus, was mit dem erröten menschlicher Wangen gleichzusetzen war. Dennoch setzte sich ihre an seiner Brust ruhenden Hand unter einem reizvollen verzogenen Mund erneut in Bewegung, wanderten immer tiefer, an seiner Seite entlang, bis sie wieder Halt auf seinem Rücken gefunden hatte und ihn näher an sich drückte. Ihre Lippen haschten nun wieder erwartungsvoll nach den seinen. Er sollte sie nur nicht loslassen, alles andere war egal.
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Avram Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySo Mai 20, 2012 1:24 pm

Alles um sie herum schien unwichtig geworden zu sein, nichtig in Anbetracht der Tatsache dass sie hier in seinen Armen lag und er ihren Duft tief in sich aufnehmen konnte. Die Augen geschlossen und in den Kuss vertieft, erschauderte er leicht unter den zarten Berührungen ihrer Finger, die seinen Hals entlangfuhren. Trotz der beinahe 750 Jahre, die sie sich jetzt kannten und die sie Zeit gehabt hatten einander kennen und lieben zu lernen, reichte noch immer die leiseste Berührung ihrerseits, ein Blick oder nur ihr Duft, um sein Giftblut in Wallung zu bringen. Im Moment schien das Vitae in ihm zu kochen und verschaffte ihm neben seinem berauschten Verstand ein bekanntes und dennoch jedes Mal aufs Neue ungewohnt lebendiges Gefühl, welches ihn wie immer zu überwältigen drohte. Jäh von ihr von sich geschoben, stieß er ein leises ungehaltenes Knurren aus und blinzelte ihr widerwillig entgegen, die Pupillen so sehr geweitet, dass sie seine Iris beinahe vollkommen verschlangen. Doch was er in ihren milchigen Augen lesen konnte, bevor sie versucht war es vor ihm zu verbergen, ließ den Hauch eines verschmitzten Grinsens über seine Lippen huschen, ehe er die andere Hand über ihren in die Korsage geschnürten Rücken wandern ließ und Anstalten machte den ersten Haken aus der Öse zu lösen, während er sich bereitwillig von ihr näher zu sich ziehen ließ und ihre Lippen begierig in Empfang nahm. Ihm war kaum noch bewusst wo sie sich befanden, alles um sie herum war vergessen, es existierte keine Zeit und kein Raum, alles was für ihn existierte war ihre wunderschöne blasse Haut und ihr herrlich duftender Atem, der sich mit seinem vermischte.
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Edeen Cohen

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySo Mai 20, 2012 2:18 pm

Das leise Knurren seinerseits hatte Edeen einen belustigt, verruchten Ton entlockt. Das war nur eine an den vielen Seiten, die sie an Avram so liebte. Unter seinen Fingern fühlte sie sich so, als würde sie jeden Augenblick zergehen und trotz des toten Körpers spürte sie ganz deutlich die in ihr aufsteigende Hitze, wusste aber zugleich nicht, ob sie es sich nach all den Jahren nicht doch einfach nur noch vorstellte, anstatt es tatsächlich zu fühlen. Was sie allerdings sehr wohl wusste war, dass sie ihn liebte, heiß und innig und dass sie gerade nichts mehr wollte als ihn. Und er schien sie mindestens genauso zu wollen. Noch während des Kusses stieß sie einen fast schon anzüglichen Laut aus, der nicht einmal im geringsten so abwehrend klang wie er eigentlich sollte. Die Hand an ihrem Rücken zur Korsage ließ sie noch gewähren, doch als sie bemerkte, wie sich Avram langsam daran zu schaffen machte diese zu öffnen, ließ sie - sich selbst dagegen sträubend - von ihm ab, drückte ihn nur sanft mit dem Zeigefinger auf der Brust von sich, um seine aufgeflammte Lust zu zügeln, nicht zu löschen. „Avram...“, raunte sie leise in die augenscheinliche Leere des Saals. Zögernd lösten sich ihre Augen von seinem Gesicht, ließ sie prüfend und misstrauisch zugleich von links nach rechts huschen, ehe sie sich wieder mit nun etwas zweifelnder Miene an ihn wandte. Nicht, dass sie nicht gewollt hätte, aber... sie konnten doch nicht... Nicht hier... ! Wenn jemand sie hier sehen würde, dann würde es sich wie ein Lauffeuer verbreiten, Etienne und Marian würden Wind davon bekommen und ehe sie sich versahen... - An die Folgen wollte sie gar nicht erst denken. Ebenso wie ihr Geliebter es zu verdrängen schien. Aber Edeen liebte ihn einfach zu sehr, als das sie hätte das riskieren wollen. Abwartend und drängelnd gleichermaßen fraß sich der Blick ihrer Seelnspiegel in seine Augen, in denen das Feuer ebenso brannte wie in den ihren. Sie seufzte leise, denn am liebsten hätte sie sich sofort wieder über seine einladenden Lippen hergemacht.
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Avram Leavold

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptySo Mai 20, 2012 11:53 pm

Die Laute, die er ihrem Körper entlockte, ließen seinen Kuss nur noch begieriger werden, während das Vitae durch seinen Körper pumpte und ihn so lebendig werden ließ, wie ein Untoter nur sein konnte. Nahezu ungehalten drängte er sich näher zu ihr, wobei er begonnen hatte am zweiten haken herum zu nesteln, um seine Verlobte aus diesen lästigen Kleidern zu befreien, die ihren engelsgleichen Körper vor ihm verbargen, doch erneut wurde er von ihr fortgeschoben und obwohl es ihm ein nur noch widerwilligeres Grollen entlockte und einen Blick, der nahezu empört an ihren Lippen hing, war es ihre heisere Stimme, die ihn seinen benebelten Verstand eindrang und ihre Blicke ließen ihn realisieren, wo sie waren. Mit einem schweren Schlucken versuchte er seinen Atmen unter seine Kontrolle zu bringen, der sich leicht beschleunigt hatte und mit leicht verengten Augen ließ er den blick durch den scheinbar leeren Saal gleiten – die Situation war reizvoll, das konnte er nicht leugnen und es widerstrebte ihm sich zurückzuhalten, ehe sie es in ihre Gemächer geschafft hatten, doch er war nicht lebensmüde und obwohl ein tiefes unbändiges Feuer in seinen Augen loderte, räusperte er sich kaum hörbar, um die Belegtheit seiner Stimme zu lösen, was ihm nur teilweise gelang. „Du hast recht…“, murmelte er und mit einem tiefen Seufzen, welches sogleich seinen Unmut, wie auch seine Sehnsucht ausdrückte, hingen seine schwarzen Augen noch einen Augenblick an ihren betörend reizvoll verzogenen Lippen, ehe er erneut versuchte seine Ungeduld hinunterzuschlucken und rutschte ein Stück von ihr weg, wobei er sich ein wenig Abkühlung seines Gemüts erhoffte, die jedoch ausblieb. Ohne noch weitere Worte zu verschwenden, tasteten seine Finger nach ihrer Hand, verschränkten sich mit den ihren, wobei die Berührung ihrer kühlen Finger auf seiner Haut ein leichtes Kribbeln hervorriefen und mit einem letzten Blick zurück, zog er sie hinter sich her aus der Loge in den Flur des zweiten Stockwerks, wo sie nur noch der Weg an der Bibliothek vorbei, um eine Ecke von ihren Gemächern trennte…
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Edeen Cohen

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BeitragThema: Re: 03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal   03.03.1998 - 02:15 Uhr - Theatersaal EmptyMo Mai 21, 2012 10:42 am

Eher widerwillig ließ sich Avram von ihren Lippen trennen und nichtsdestotrotz schien er nach und nach und nach wieder zumindest soweit zu Sinnen zu kommen, dass er zu realisieren begann, wo sie sich denn im Augenblick aufhielten. Nachdem er ihr bei dem zustimmte, auf was sie ihn nahezu schweigend aufmerksam gemacht hatte, quoll ein schon fast erleichtert klingendes Seufzen über ihre noch immer bebenden Lippen. Sie wusste, dass es ihm schwer fiel. Schwerer als ihr. Während der Blick ihrer Augen immer noch auf seinem Gesicht ruhte wartete sie darauf, dass er die Initiative ergriff und den ersten Schritt machte. Als er schließlich nach ihrer Hand griff und sich ihre Finger ineinander verschlungen musste sie sich ein nahezu verspielt aufgeregtes Kichern verkneifen. Das rauschende Giftblut in ihren Venen machte sie auf positive Art rasend und sie hoffte, dass sich die Zeit rasch überbrücken ließ und zwar ohne, dass sie noch auf den Weg auf irgendjemanden trafen. Die Hand ihres Verlobten fest umklammert folgte sie ihm aus dem Theatersaal hinaus auf den Gang, die Treppenstufen hinauf in den zweiten Stock in Richtung der Schlafsäle...


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